Sowohl das Präteritum als auch das Perfekt sind Zeitformen der deutschen Sprache, die eine Handlung in der Vergangenheit beschreiben.
- Der erste Unterschied zwischen beiden Zeitformen ist die Bildung der Zeitformen.
- Während das Präteritum eine einfache Zeitform ist, handelt es sich beim Perfekt um eine zusammengesetzte Zeitform.
- Ein weiterer Unterschied besteht in der Verwendung der beiden Zeitformen.
- Das Präteritum wird dabei vor allem in der geschriebenen Sprache für Erzählungen, Märchen oder anderen Texten verwendet.
- In der gesprochenen Sprache wird es nur bei manchen Verben, wie sein, haben oder allen Modalverben verwendet.
- Das Perfekt wird vor allem in der gesprochenen Sprache verwendet.
- In der geschriebenen Sprache kommt es nur in persönlichen Nachrichten oder Briefen vor.
- Durch die schriftlichen Anwendungsbereiche wirkt das Präteritum im Vergleich zum Perfekt formeller.
Vor einer Woche fing er einen Fisch.
Das Präteritum wird hier mit dem Präteritumstamm des starken Vollverbs fangen gebildet. Da das Präteritum kein Hilfsverb benötigt, ist es eine einfache Zeitform.
Vor einer Woche hat er einen Fisch gefangen.
Das Perfekt wird mit dem Partizip II des Vollverbs fangen und dem Hilfsverb haben gebildet. Da das Perfekt ein Hilfsverb braucht, ist es eine zusammengesetzte Zeitform.
Es war einmal ein Königreich in einem hohen Gebirge.
Dort lebte eine reiche Königsfamilie.
Das Präteritum wird vor allem bei einer geschriebenen Erzählung verwendet. Hier kann man den Beginn eines Märchens lesen.
Ich muss dir was erzählen!
Im letzten Urlaub haben wir ein Königreich in einem hohen Gebirge besucht.
Das Perfekt wird vor allem in der gesprochenen Sprache verwendet. Es ist grammatikalisch nicht falsch, den Satz auch in der mündlichen Sprache mit dem Präteritum zu bilden. Dann klingt er jedoch sehr formell.
→ Ich muss dir was erzählen!
Im letzten Urlaub besuchten wir ein Königreich in einem hohen Gebirge.