- Mit einem Relativsatz erhalten wir zusätzliche Informationen zu einem Nomen oder Pronomen.
- Meistens stehen Relativsätze direkt hinter dem Wort, worauf sie sich beziehen (Bezugswort).
- Ein Komma trennt den Nebensatz vom Hauptsatz ab.
- Der Relativsatz kann aber auch mitten im Satz stehen. Dann steht sowohl vor als auch nach dem Nebensatz jeweils ein Komma.
- Ein Relativsatz wird mit einem Relativpronomen eingeleitet.
- Das Bezugswort im Hauptsatz bestimmt Numerus (Anzahl) und Genus (Geschlecht) des Relativpronomens.
- Der Kasus (Fall) wird vom Verb im Relativsatz bestimmt.
Einen Relativsatz bilden
Um einen Relativsatz richtig bilden zu können, muss zunächst das Relativpronomen bestimmt werden.
Es ergibt sich einerseits durch die Anzahl des Bezugswortes (Einzahl oder Mehrzahl) sowie andererseits durch das Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich).
Der Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ) wird vom Verb im Relativsatz bestimmt.
Das siehst du auch in den folgenden Beispielen.
Bello, der dreckig ist, geht in die Badewanne.
1. Fall (Nominativ): Wer oder was?
Wer ist dreckig? → Bello
Das Relativpronomen (der), welches sich auf Bello bezieht und den Relativsatz einleitet, steht im Nominativ, weil das Verb im Relativsatz nach einem Subjekt fragt (jemand ist dreckig).
Das Verbrechen, dessen er beschuldigt wird, bereut der Dieb nun.
2. Fall (Genitiv): Wessen?
Wessen wird er beschuldigt? → des Verbrechens
Das Relativpronomen (dessen), welches sich auf das Verbrechen bezieht und den Relativsatz einleitet, steht im Genitiv, weil das Verb im Relativsatz (beschuldigen) ein Genitivobjekt fordert.
Achtung: Relativsätze im Genitiv werden oft mit possessiven Relativsätzen verwechselt.
Ein Relativsatz im Genitiv kann nur aus einer Genitivergänzung des Verbs entstehen.
Ich gratuliere Selma, der eine gute Note geglückt ist.
3. Fall (Dativ): Wem?
Wem ist eine gute Note geglückt? → Selma
Das Relativpronomen (der), welches sich auf Selma bezieht und den Relativsatz einleitet, steht im Dativ, weil das Verb im Relativsatz ein Dativobjekt fordert (jemandem glückt etwas).
Der Briefkasten, den ich selten leere, ist nun voll.
3. Fall (Dativ): Wen oder was?
Wen leere ich selten? → den Briefkasten
Das Relativpronomen (den), welches sich auf den Briefkasten bezieht und den Relativsatz einleitet, steht im Akkusativ, weil das Verb im Relativsatz ein Akkusativobjekt fordert (etwas leeren).