Was ist phonologische Bewusstheit?

Die kleinste Einheit einer jeden Sprache ist das Phonem oder der Laut. 
Er bezeichnet in der gesprochenen Sprache den Klang eines Buchstabens. 

Der Buchstabe M klingt wie /mm/  (Wie in mmmhhh, das schmeckt lecker!) und wird nicht als /em/ ausgesprochen.

Insbesondere bei Kindern, die gerade das Schreiben lernen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass man den Laut des Buchstabens beim Vorsagen verwendet und nicht das Alphabet. Es macht einen großen Unterschied, ob ich /em/a/em/a/  vorsage oder /mm/a/mm/a/. Das erste ergibt beim Schreiben, wie du hörst, Emaema, das zweite Mama. 

Unter phonologischer Bewusstheit im eigentlichen Sinn bezeichnet man daher die Kenntnisse rund um Laute. Die Schulkinder müssen zuerst lernen, ein Wort in Laute zu unterteilen. Danach können sie es lautgetreu aufschreiben.

 

Manche Wörter bestehen aus Lauten, die mit mehreren Buchstaben gebildet werden. 

So besteht das Wort Maus aus drei Lauten, die man hören sollte.  /m/au/s/
Das au ist ein Laut, besteht aber aus zwei Buchstaben. 
Weitere Laute, die aus Buchstabenverbindungen bestehen, sind zum Beispiel /sch/, /sp/, /st/, /ch/, /eu/, /ei/ ...

Eine weitere Schwierigkeit bilden Buchstabenverbindungen, aus denen nicht deutlich die verschiedenen Laute herauszuhören sind, wie zum Beispiel im Wort Brille. Das Br klingt wie ein Buchstabe, besteht aber aus den Lauten /b/ und /r/. Diese Wörter werden in der Regel besonders geübt. 

Den meisten Kindern fällt es wesentlich leichter, Wörter in größere Einheiten, nämlich den Silben, zu unterteilen. Darum werden die Kenntnisse rund um die Silben zur phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinn gerechnet. 

 

Mithilfe der Silben werden in der Grundschule viele Rechtschreibphänomene erklärt und manche Erstklässler lernen mit der Silbenmethode das Schreiben.